Die Amöbe, der Wirt der Legionellen
Die Amöbe ist ein einzelliges Lebewesen und ist Wirt der Legionellen. Amöben sind Einzel – Organismen, die sich durchgehend verändern und keine feste Körperform besitzen. Amöben finden sich überall. Sie vermehren sich vor allem in feuchten und schlammigen Böden. Um ihnen die Nahrungsgrundlage zu entziehen, gilt es bereits bei der Gebäudezuleitung, die Amöben über einen Feinfilter aus dem Wasser herauszufiltern.
Was versteht man unter «Legionellen»?
Die Entdeckung der Legionellen geht auf den Juli 1976 zurück, als eine erste Epidemie akuter Pneumonie in einer Gruppe von Veteranen der American Legion ausbrach, die sich zu ihrem jährlichen Treffen in Philadelphia versammelt hatten. Von den 4400 Teilnehmern erkrankten deren 182 schwer und 29 davon verstarben schließlich an diesem Infekt (Letalität 16%). Der auslösende Erreger wurde etwa sechs Monate später identifiziert und erhielt den Namen Legionella pneumophila. Die Infektion wurde nachweislich durch die Klimaanlage des Hotels, in welchem die Kongressteilnehmer tagten, verbreitet. Die Legionella Bakterien vermehren sich im warmen Wasser können aber auch in den Kaltwasserleitungen vermehren, wenn die Umgebungstemperatur (..wie in vielen Unterstationen der Krankenhäuser) hoch ist.
Die Übertragung der Legionellen erfolgt z. B. mittels Legionellen verseuchten Wassertröpfchen, welche über den Duschkopf direkt in die Lunge gelangen und hier die schwere Krankheit auslösen können. Hohes Fieber, Durchfall, akute Lungenentzündung können bis zum Tode führen.
Wo finden sich die Gefahrenherde?
Hat man bei uns mögliche Gefahrenherde erkannt? Wäre ein Ausbruch wie zur Zeit der spanischen Epidemie denkbar? Werden in Sanitätsstrukturen Gegenmaßnahmen getroffen beziehungsweise gefördert? Besteht eine geeignete Kompetenz und Kenntnis dafür, außer die üblichen chemischen Produkte zu verwenden? Die Resultate von den Wasserproben in vielen öffentlichen und privaten Sanitätseinrichtungen sind vielfach besorgniserregend und verlangen oft eine äußerst dringenden Eingriff zum Schutz der allgemeinen Gesundheit, der allerdings mit vielen Eingrenzungen verbunden sind.
Die nicht effiziente Wasserbehandlung fördert das Wachstum der Legionella Bakterien:
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- Eine nicht korrekte Wasserbehandlung in den Wasserspeichern mit zum Teil unkontrollierten Temperaturschwankungen
- Die Zirkulation des Warmwassers in den Speicher ist nicht geeignet
- Die Verwendung von chemischen Produkten wie Chlordioxid und Wasserstoff Peroxid korrodieren die Wasserleitungen
- Im Falle einer Kontamination wird die Wassertemperatur bis auf 80°C (thermischer Shock) bis zu 3 Tagen hochgefahren samt Wasserablass bei jeder Zapfstelle für mind. 30 Min. Dies verursacht starke Kalkablagerungen und demzufolge die Vermehrung von Legionellen und Biofilm
- Während des thermischen Shocks ist der Energieverbrauch oft dermaßen hoch, dass die nationalen Energieeinsparungs- Richtlinien und Limits nicht eingehalten werden können. Weiters kann dies bei Unvorsicht zu starken Hautverbrennungen führen.
- zur Mischanlage fließt generell nicht behandeltes, potentiell verseuchtes Kaltwasser, überdies wenn die Umgebungstemperatur z.B. in einer Unterstation mehr als 30°C beträgt.
Die Ansteckung mit der Legionella Bakterie
Wasseranalysen zeigen, dass jederzeit auch über 10.000 KBE / ml an Legionellen im Wasser gefunden werden können (was leider häufig vorkommt). Eine sofortige Sanierung ist dadurch notwendig, allerdings immer nur in Verbindung mit obgenannten Nachteilen. Die Ansteckung kann auf vielfältige Weise erfolgen, wie in „Wo finden sich die Gefahrenherde?” beschrieben ist.
Konzeptionelle Lösungsansätze sind gefragt
Um das Legionellen-Problem in den Griff zu bekommen, sind in der Haustechnik und Anlagenbau ganzheitliche Konzeptionen gefordert. Die Praxis zeigt viel zu oft, dass die eingesetzten Systeme und verwendeten Produkte wirkungsarm sind und nur vorübergehend zu Teilerfolgen führen. Das starke Erhöhen z.B. der Wassertemperatur verursacht wiederum starke Kalkablagerungen auf den Widerständen in den Speichern und im Leitungsnetz, wodurch den Legionellen wiederum idealer Nährboden geboten wird, auch dank der Bildung des Biofilms. Zudem werden ein ineffizienter Wärmeaustausch und dadurch ein extrem hoher Energieverbrauch erreicht. Andere angewandte Konzepte sind für die Legionellen Bekämpfung ebenso ungeeignet, wie z.B. die nicht effiziente Behandlung und Einlass des Kaltwassers in den Speichern und in die Mischwasseranlage, die Zirkulation usw., was zu rasantem Wachstum neuer Kolonien verhilft.